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Gott gebärdet gern

Der Film ist mitreißend – der Hintergrund ernst: Die Gebärdenseelsorge ist ein wichtiges Angebot der Kirche und ein Zeichen für einen unerlässlichen Wandel. Denn jahrhundertelang waren die Kirchenväter überzeugt, dass diejenigen, die nicht hören, auch nicht glauben können.

„Gott gebärdet gern“ – dieses bekannte Kirchenlied steht im Mittelpunkt des Imagefilms für die Gehörlosenseelsorge des Evangelischen Kirchenkreises, den die Journalistin Helene Pawlitzki und den Kameramann Lukas Raber erstellt haben. Neue, moderne Bilder für die Kirche wollte Matthias Mißfeldt, Fachbereichsleiter Beratung und Seelsorge, in den sozialen Medien zeigen und hat entsprechende Kurzfilme für die verschiedenen Aufgabengebiete in Auftrag gegeben.

„Gott gebärdet gern“ – das ist nicht nur ein bewegende, schönes und positives Lied. „Es ist auch eine Antwort auf das Nicht-Akzeptiert-Werden für viele Jahre“, sagt Helene Pawlitzki. Denn für lange Zeit behandelte die Kirche Gehörlose nicht als vollwertige Menschen und ging davon aus, dass sie keinen Zugang zu Gott haben können. Erst in den 1990er Jahren spricht die Deutsche Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Gehörlosenseelsorge (DAFEG) spricht von einer "gebärdensprachliche Wende". Details zu dem Thema hat Helene Pawlitzki in einem Artikel für evangelisch.de dargestellt. Heute ist es selbstverständlich, dass die Kirche zahlreiche Angebote für Gehörlose macht – darunter auch die Gehörlosenseelsorge.

Die einfachen, klaren Gesten von „Gott gebärdet gern“ eigneten sich perfekt für den Imagefilm. Zu sehen sind verschiedene Gruppen, die das Kirchenlied in unterschiedlichsten Situationen gebärden. „Uns ging es darum zu zeigen: Die Gehörlosen finden durch die Seelsorge-Angebote, was ihnen im Alltag oft fehlt – Kommunikation, gute Laune, Menschen, mit denen sie Spaß haben können“, erklärt Helene Pawlitzki.

Entstanden ist ein Film, der emotional, sehr menschlich, ansteckend in seiner guten Laune ist – und Lust macht, das Lied direkt zu lernen und mitzumachen. Schauen Sie selbst:

 

 

 

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