Veranstaltungsarchiv

Marienbilder / Marienklänge

10. März 2015, 19:00 Uhr, St. Reinoldi

Art: Vortrag mit Musik

Titel: Marienbilder / Marienklänge

Ort: Stadtkirche St. Reinoldi, Ostenhellweg 2, 44135 Dortmund

Beschreibung: In der Reihe "Ich sehe dich in tausend Bildern" findet dieser Abend statt, mit einem Vortrag von Prof. Dr. Barbara Welzel und Musik unter Leitung von Bettina Strübel mit Sängerinnen des Dortmunder Bachchores und der Frankfurter Schola Voces Feminarum.

Prof. Dr. Barbara Welzel gibt einen Einblick in die kunsthistorische Bedeutung des Altarwerkes. Häufig bezieht man sich im evangelischen Selbstverständnis recht einseitig auf die Abgrenzung gegen altkirchliche Traditionen und feiert den reformatorischen Neubeginn. Doch finden sich vielerorts Bilder, die es entsprechend den bekannten reformatorischen Stellung nahmen in evangelischen Kirchen gar nicht mehr geben dürfte: etwa Marien bilder, die sich auf außerbiblische Legenden beziehen. Die Bewahrung und Weiternutzung des zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstandenen Altarwerks in St. Reinoldi mit seinem Zyklus von Mariendarstellungen dokumentiert eine oft übersehene Facette lutherischen Bildgebrauchs.

Bettina Strübel erarbeitet eigens für diesen Abend Marienliedervon Hildegard von Bingen mit  Sängerinnen des Dortmunder Bachchores und der Frankfurter Schola Voces Feminarum. Von Hildegard von Bingen, die im 12. Jahrhundert lebte und wirkte, sind über 70 Lieder erhalten, darunter 16 Antiphone und Gesänge, in denen Maria besungen wird. Dies zeigt die hohe Bedeutung Mariens im Leben und in der Theologie der Hildegard von Bingen. Maria hat den Himmel „noch schöner geschmückt, als die Erde zuvor (durch Eva) verwirrt war“ – heißt es in einem der lateinischen Gesänge. Fünf Marienlieder werden mit ihren weit ausschweifenden gregorianischen Melodien erklingen, begleitet von einem mittelalterlichen Portativ, wie es auch auf dem Altar auch als Sinnbild für die „Harmonia caelestis“ zu sehen ist. Die Musik mit ihren klaren Zahlenverhältnissen steht für die von Gott geschaffenen kosmischen und irdischen Proportionen, das Singen und Hören der gregorianischen Gesänge schafft eine Verbindung zum Transzendenten.

Der Flyer der Veranstaltung zum Download.

 

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